Sonntag, 11. September 2016

Weinverkostung - Weingut Michael Schroth

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Ich beginne heute mit einer Weinverkostungsreihe auf dem Blog. Dabei stelle ich Euch neben dem Wein auch immer das Weingut dazu vor. Mögt Ihr denn Wein? Aus der Pfalz? Super, dann seid Ihr jetzt hier genau richtig.





Ich mag Wein nämlich auch und ich befinde mich in der glücklichen Lage, Weine vom Weingut Michael Schroth aus Asselheim* in der schönen Pfalz, verkosten zu dürfen.


Ich verkoste diese Weine nicht nur für mich sondern teile meine Erfahrungen gerne mit Euch - in einer Art Weinbeschreibung. Ich möchte Euch damit einen Gesamteindruck von den Weinen vermitteln und vielleicht die ein oder andere Hilfestellung für eine Kaufentscheidung bieten. Oder einfach nur Lust machen auf Wein im Generellen und im Speziellen aus der Pfalz und zu einem Besuch im Weingut verleiten ;-)

Nichts desto trotz schmeckt ein Wein
oder er schmeckt eben nicht, das liegt bei jedem selbst.

*** 
Ein paar Impressionen vom Weingut selbst gehören natürlich auch dazu und es wäre schade, Euch diese Bilder und die Geschichte vorzuenthalten.




Michael Schroth hat das Weingut, die Vinothek selbst gebaut - tatsächlich aus eigener Kraft und mit den eigenen Händen - seine Hand ist das Aushängeschild und ziert die Weinflaschen.

Sein Weg zum Erfolg war hart und von Schicksalsschlägen begleitet. 2010 wurde durch Hagel 95% der Ernte zerstört. Einzig mit Traubenzukauf konnte er sich retten, aber dafür bezahlte er einen hohen Preis.

Er arbeitete Tag und Nacht, Tag ein Tag aus. An Ruhepausen war nicht zu denken, bis er eines Tages (2012) während der Neubauphase der Vinothek, kollabierte und sich den Schädel brach. Selbst das zügelte ihn nicht in der Erfüllung seines Traums und er arbeitete unermütlich weiter.


Heute hat er es geschafft und ein Weingut auf die Beine gestellt, das seines Gleichen sucht. Falstaff und der Feinschmecker berichten über ihn und mit seinem Dornfelder gewinnt er 2011 den 2. Platz beim deutschen Rotweinpreis.


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Beginnen werde ich mit der Verkostung einer Weißwein-Cuvée, Ortswein, Jahrgang 2015, trocken, mit dem schön klingenden Namen "Handschlag". Eine Cuvée ist eine Zusammenstellung aus Weinen verschiedener Rebsorten. Bei diesem Wein besteht die Cuvée aus 40% Chardonnay, 50% Riesling und 10% Kerner.

Im Glas erscheint der Wein in einem schönen, saftigen goldgelb.

In der Nase frische Frucht nach Pfirsich, Steinobst, reifer Apfel mit etwas Zitrus und einem Hauch Mineralik.

Am Gaumen bleibt er fruchtig frisch, angenehme aber straffe Säure gepaart mit leichter Salzigkeit. Die samtige Butternote gibt dem Wein Länge. Mit 12.5% ein recht leichter Wein mit ordentlichem Trinkfluss.

Zum Preis: 6,40 €

Die Rotwein-Cuvée "handgemacht", Lagenwein, Jahrgang 2013, besteht aus 70% Cabernet Sauvignon und 30% Merlot. Der Wein wurde in einem neuen Barrique François Freres 24 Monate auf der Maische gelagert und danach unfiltriert abgefüllt.

Im Glas ein dunkles Rubinrot.

In der Nase: dunkle Beeren wie Brombeeren und Kirschen, ein wenig Räuchernote, würzig und versteckt nach Speck riechend.

Am Gaumen versteckt sich der doch recht hohe Alkoholgehalt von 14,5% sehr gut und überlagert nicht. Dafür kommen kräftige Tanine zum Vorschein. Schokoladig, fruchtbetont und gut eingebundene Säure. Holz ebenfalls schön eingebunden, nicht überladend. Insgesamt sehr lecker zum jetzt trinken, verträgt aber auch noch ein paar Jährchen Lagerung.

Zum Preis: 17,40€

Asselheimer Rosé, Ortswein, Jahrgang 2015, trocken, besteht aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Spätburgunder.

Im Glas eine relativ kräftige, recht dunkle Farbe für einen Rosé.

In der Nase: Erdbeeren, Himbeeren, klare Fruchtaromen. Salzig und mineralisch.

Am Gaumen Beeren in purer Form eines Fruchtpotpouri, herbfruchtig, aber nicht marmeladig. Frische, knackige Säure, die ordentlich Trinkfluss produziert. Jetzt trinken, denn perfekt für Sommerwetter, ein sogenannter Terrassenwein.

Zum Preis: 6,40€

Der Weissburgunder Asselheimer St. Stephan, Lagenwein, aus dem Jahrgang 2014 wurde dreimal per Handlese geerntet und zu 50% im Stahltank und zu 50% im neuen Barrique ausgebaut.

Im Glas: eine helle, zitronengelbe Farbe

In der Nase: Zitrusfrüchte, Birne, gelbe Früchte, jedoch eine recht alkoholische Note - fast medizinisch. Die Holznote macht sich bemerkbar.

Am Gaumen: frisch und fruchtig, etwas Exotik ist zu schmecken, die an Kiwi erinnert. Durch das präsente Holz, das aber nicht aufdringlich daherkommt, wird der Wein dicht und kräftig. Er kann tatsächlich neben einem deftigen Essen bestehen. Ein weicher, aber komplexer Wein.

Zum Preis: 8,90€

Ein Grauer Burgunder ist für mich immer eine Herausforderung. Durch die typische Grapefruitnote entsteht oft - wie ich es immer nenne, ein "Bitterschwänzchen" im Abgang. Also es bleibt ein leicht herber Geschmack im Mund. Bei dem einen mehr und dem anderen weniger, wie bei diesem Grauburgunder. Viele Weintrinker mögen aber genau diesen Geschmack.

Grauer Burgunder, Lagenwein, Jahrgang 2014, trocken, ebenfalls wie der Weissburgunder dreimal per Handlese geerntet, zu 90% im Stahltank und 10% im neuen Barrique ausgebaut.

Im Glas: goldgelb mit rötlichen Reflexen

In der Nase: noch verhalten, Buttrigkeit durch Mandel und Marzipan. Die 14% Alkohol steigen einem kaum in die Nase. Gelbe, reife Früchte wie Weinbergspfirsisch.

Am Gaumen: Intensive Frucht, Grapefruit, gereifte Anmutung fast wie Alterstöne, kräftig mit einer recht leichten Bitternote, eher bittersüß im Abgang mit schöner Länge.

Zum Preis: 8,90€

Spätburgunder Goldberg, trocken, Jahrgang 2014,  Maischegärung, 18 Monate Lagerung im neuen Barrique, danach unfiltriert abgefüllt

Im Glas zeigt sich eine eher dunkelrote Farbe

In der Nase: kräutrig, nach Veilchen, pfeffrig - leicht petrolig, Leder

Am Gaumen schmeckt man eine leichte Kaffeenote, kräftige Tannine, schwarze Johannisbeere, und Gewürznelke. Ein kräfiger Spätburgunder, den man in den Wintermonaten gemütlich zuhause genießen kann.

Zum Preis: 15,90€

Mein Fazit: alle probierten Weine waren sehr schön zu trinken. Sie hatten alle etwas Besonderes für mich und ich kann die Weine mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.  

Habt's wundervoll,





*Die Weine wurden mir zur Verkostung freundlicherweise vom Weingut Michael Schroth zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist freibleibend und wird davon nicht beeinflusst.
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